Meine Lady Sophie |
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Meine Lady und ich!! Was haben wir nicht schon alles gemeinsam durchgemacht. Es waren einige sehr
unterhaltsame , aber leider auch unerfreuliche Sachen dabei. Bei unserem ersten Turnier zum Beispiel: Ich habe
mich vor den Sprüngen, die allesamt größer als meine Welsh-Stute und ich waren, so gefürchtet, daß ich vor,
über und nach dem Sprung immer die Augen verschlossen hatte. Lady trug mich über alle Hindernisse willig
hinweg. Bei vorletzten Sprung angelangt, blieb sie auf einmal stehen. Enttäuscht wollte ich schon wieder
abwenden und nocheinmal anreiten. Doch dieses Luder sprang aus dem Stand. Das hätte niemand geschafft!!
Nie im Leben!! Lady schaffte es aber, denn sie schafft einfach alles.
Bei einem späteren Turnier,-wir waren beide schon erfahrene Turnierhasen-, fiel die Partnerin für meine beste
Freundin beim Staffettenspringen aus. Also mußten sie mit mir Vorlieb nehmen. Eigentlich sollten Lady und ich
uns ja nur auf die Dressuren konzentrieren, aber warum nicht ein kleines Springen wagen??
Am Abreiteplatz erfuhr ich dann von der Springtrainerin, daß die Hindernisse doch ein wenig höher waren, als ich
angenommen hatte. Rückzieher gab es jetzt bloß keine mehr. Also galoppierte ich am Abreiteplatz an und nahm
ein paar Sprünge. Der erste verlief noch halbwegs gut. Beim zweiten allerdings ließ ich nachlässig ein Bein aus
dem Steigbügel gleiten und warf so mit meinem eigenen Fuß die Stange ab. Beim dritten Sprung versuchte ich
dann unklugerweise die Beine einzuziehen. Es war wohl zu erwarten, daß ich fiel. Und zwar genau vor Ladys
Füße. Doch wie durch ein Wunder kam sie am Boden auf, drückte sich sofort wieder vom Boden ab und sprang
noch über mich hinweg. Das werde ich ihr nie vergessen. So etwas ist schon etwas besonderes. Ich wußte das
sofort. Also stieg ich wieder auf um sofort in die Bahn zu reiten. Wir überwanden den Pacours fehlerlos, kamen
ins Stechen, blieben wieder fehlerfrei und gewannen so gegen die Jugend-Springelite unseres Landes. All das
verdanke ich nur Lady.
Sophie
Copyright © 1998